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Weiterer Anschlag auf die Isel


Die Isel in der vorgesehenen Ausleitungsstrecke bei Feld Die Gier steigt, die Hemmschwelle sinkt: Ausbeuten ohne Scham?

Worüber wir schon im Sommer berichteten - und was auf noch ältere Wurzeln zurückgeht - will er nun mit Hilfe weiterer Bürgermeister wirklich erreichen: dass ein Stück aus der Isel herausgeschnitten und zum Geldmachen über Turbinen geschickt werden soll.

BM Köll von Matrei wird am 9. Nov. 2011 in seinem Gemeinderat abstimmen lassen, ob ein Angebot über eine Projektstudie für ein Iselkraftwerk zwischen Brühl und Huben eingeholt werden soll. Erstellen soll dieses Projekt für ein Gemeinschaftskraftwerk von neun Gemeinden die ILF, die Mutterfirma jener INFRA, welche gerade die Ausleitung der Isel im Virgental plant und die nach einer ersten Abschätzung dieses neue Projekt als sehr ergiebig beurteilt.

Die Vorarbeiten dazu gehen auf das Land Tirol zurück: Begehrlichkeiten säen, Wasserkraftwerke ernten?

Energie-Landesrat Steixner war es, der zur leichteren Durchsetzbarkeit von neuen Wasserkraftwerkprojekten beides erstellen ließ: Kriterienkatalog und Potentialstudie Wasserkraft - durch genau jene Firmen INFRA und ILF, die nun an deren Umsetzung unmittelbar verdienen sollen. Schon im Juni d.J. fragte dietiwag.org: Fördert Energielandesrat Steixner mit Steuermitteln Insidergeschäfte?

Steixner ist es auch, welcher nun landauf und landab die Gemeinden ermuntert, zur Aufbesserung der Gemeindefinanzen Wasserkraftwerke zu bauen - möglichst größere und möglichst gemeinsam.

Diese Iselkprojekte liegen genau auf dieser Linie des Landes Tirol: Plattes Nützlichkeitsdenken ohne jeden Respekt vor Werten!


Winterwasser der Isel in Huben - Anfang März 2011 Eine grundsätzliche Kritik hat Netzwerk Wasser schon am Beispiel des Wasserkraftwerkes Virgental erstellt; sie gilt natürlich uneingeschränkt auch für dieses neue Vorhaben.

Darüber hinaus ist zu diesem Projekt noch besonders anzumerken: Sogar dann, wenn es wirklich zum Bau käme, ist es überaus fragwürdig, ob Köll damit tatsächlich das Schuldendesaster seiner Gemeinde wesentlich mindern könnte. Ein Sommerkraftwerk, welches im Winter nahezu keinen Strom liefern könnte, das erst nach einer Reihe von Jahren Einkünfte brächte (wenn überhaupt - wie wird der gerade sich dramatisch ändernde europäische Strommarkt in fünfzehn oder zwanzig Jahren aussehen?), dessen nicht unbegrenzten Erträge mit anderen Gemeinden geteilt werden müssten ,,,,

Für eine solche Reihe von Fragezeichen den letzten unausgeleiteten Gletscherfluss der Alpen amputieren?
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Zur vertiefenden Information:

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