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Wunderwelt der Iselgletscher

Die Gletscher der Hohen Tauern sind die Geburtsstätte des Iselwassers. Sie sind in der Landschaft Mitteleuropas eine eigene Welt, exotisch und faszinierend. Sie prägen auch entscheidend den Charakter der Isel.

In den Hohen Tauern liegen die größten Gletscherflächen der Ostalpen. Gletscher entstehen dort, wo die Sonnenwärme nicht mehr ausreicht, um den als Schnee gefallenen Niederschlag wegzuschmelzen. In den Alpen ist dies ab einer Höhe von 2500 bis 3000 m der Fall.


Die Hohen Tauern von WestenDie Hohen Tauern von Westen:
Vogelschau aus Südtirol über das Hintere Umbaltörl auf die Südflanke der Hohen Tauern:
Alle hier in der Sonne gleißenden Keese – von der Dreiherrnspitze (links vorne) über den Großvendiger bis zum Großglockner - schicken ihre Schmelzwässer in die Isel und bestimmen dadurch den Charakter dieses Flusses.


Firnschichten einer GletscherspalteSchicht um Schicht liegt im hochgelegenen Bereich des Gletschers der Schnee der einzelnen Jahre übereinander, schmilzt nicht oder nur teilweise ab und wird allmählich zu Eis: Das „Nährgebiet“ des Gletschers (Umbalkees, Rötspitze)


Laperwitzkees im Kalser DorfertalDas Eis fließt allmählich in tiefere Lagen ab, in denen es abschmilzt: das „Zehrgebiet“ des Gletschers. Wo das Eis über Steilstufen bricht, entstehen Klüfte, Spalten und Eisabbrüche – wie hier am Laperwitzkees über dem Kalser Dorfertal.


Schmelzwassermäander am GletscherIn den warmen letzten Jahren schwindet die schützende Neuschneeschicht schneller als früher; schon zeitig im Sommer liegen Altschnee und Gletschereis bloß. Sie sind durch eingewehten Gesteinsstaub dunkler als der frische Schnee und schmelzen daher in der intensiven Sommersonne besonders rasch.


Gletschertisch am Umbalkees„Gletschertische“ können dort entstehen, wo vom Gletscher mitgetragene Felsblöcke oder –platten das Eis vor der Sonneneinstrahlung schützen.


Gletschermühle am UmbalkeesDas sommerliche Schmelzwasser der Oberfläche verschwindet durch geheimnisvolle Gänge – die Gletschermühlen – in das Innere des Eises, bis es den Gletschergrund erreicht.


GletschertorBesonders viel Schmelzwasser tritt am Zungenende unter dem Eis hervor. Manchmal bildet sich dort eine Höhlung: das „Gletschertor“, das in anderen Jahren aber wieder einstürzt.
Das austretende Wasser ist in den kühlen Morgenstunden klar, wird dann aber durch vermehrt mitgespülten Gesteinsstaub zunehmend gelblichgrau und trüb: die „Gletschermilch“.


Gletscherschliff am Schlatenkees - InnergschlössStarker Eisdruck am Gletschergrund zerreibt Gestein zu Mehl. Zusammen mit Wasser entsteht daraus jene Polierschicht, auf welcher das Eis über den Felsen gleitet und dessen Strukturen je nach Härte herausarbeitet.


Die Isel im Umbaltal am MorgenDie Schnee- und Eisschmelze ändert sich mit der täglichen und jahreszeitlichen Temperaturschwankung und bestimmt den Charakter eines Gletscherbaches und –flusses.

Ein kühler Morgen im Umbaltal. Die Isel führt noch wenig Wasser.


Die Isel im Umbaltal am NachmittagAm warmen Nachmittag überbraust das vom Umbalkees kommende Schmelzwasser die Steinskulpturen des Iselbettes und arbeitet weiter an deren Gestaltung.

Dieser Wasserreichtum wird erst in der Nacht die Iselmündung in Lienz erreichen.