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Kraftwerk Innervillgraten: Rosstalbach ohne Wasser


Schon vor 6 Jahren wiesen wir auf die Fragwürdigkeit und Ungereimtheiten des Wasserkraftprojektes der Gemeinde Innervillgraten hin.

Nun scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen. Schon im Dezember 2011 hatten Umweltdachverband und Alpenverein in einer Presseaussendung dargelegt: Im (getürkten?) Wasserrechtsbescheid der Tiroler Landesregierung war mehr Wasser angeführt als nach den hydrologischen Daten überhaupt vorhanden wäre. Damals wurde ein winterlicher Stillstand der Kraftwerksanlagen befürchtet, nun ist offenbar sogar im Sommer eklatanter Wassermangel die Tatsache.

„In der Landschaft wird man von den Kraftwerken gar nichts merken, wenn alles einmal begrünt ist" hieß es großspurig bei der Pressekonferenz zur Fertigstellung der Kraftwerke im Dezember 2016. Allerdings waren schon während des Probebetriebes Gerüchte aufgetaucht, die Restwasserdotationen würden nicht eingehalten; die Behörde reagierte darauf nicht erkennbar.

Bei dieser Pressekonferenz wurde auch dargelegt, dass die Errichtung dieser Kraftwerksanlagen in Innervillgraten ohne eine großzügige Förderung aus dem Ökostromtopf absolut unwirtschaftlich wäre: nahezu 150 Prozent Aufgeld zum Börsenstrompreis bekommt die Gemeinde aus dem Ökostromtopf, der aus den Abgaben von allen Strombeziehern gespeist wird.

Nunmehr aber - siehe den aktuellen Bericht der Kleinen Zeitung - ist es aber unübersehbar: sogar im Sommer kein Wasser mehr unter der Wasserfassung des Rosstalbaches!

Womit jetzt zwei sehr direkte Fragen zu stellen sind:

1) Kann es Sinn der von uns allen eingehobenen Ökostromabgabe sein, damit über fragwürdige Kraftwerksbauten die Budgets von Gemeinden aufzubessern?

2) Kann es Sinn des Ökostromtopfes sein, damit Kraftwerke zu unterstützen, die nicht einmal die ökologischen Mindestanforderungen an Restwasser einhalten?


Wir werden jedenfalls die Vorgänge um diese Kraftwerksanlagen in Innervillgraten aufmerksam weiter verfolgen.

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