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Naive Landschafts-Ausbeutung


Der Winkeltalbach wird künftig nur mehr plätschern, nicht rauschen"Startschuss für ein Millionenprojekt" berichte die Kleine Zeitung über den Spatenstich zur Kraftwerks-Ableitung des Winkeltalbaches in Außervillgraten.

Seinerzeit hatte ja Landesrat Steixner den Bürgermeistern Bäche als Kraftwerks-Goldesel für die Gemeindekassen dargestellt. Steixner hatte auch unter Federführung der Infra den Kriterienkatalog und ebenfalls von der Infra die "Potentialstudie Wasserkraft Tirol" erstellen lassen. Die Infra hatte sich dann mit ihrem Insiderwissen landauf-landab den Gemeinden für Kraftwerksplanungen angedient.


Nunmehr aber spricht aus den Ertrags-Hoffnungen der Verantwortlichen einige Naivität - hat sich doch die Preissituation auf dem Strommarkt drastisch gewandelt; der Börsenstrompreis ging in den letzten Jahren auf weniger als die Hälfte zurück. Und darauf, dass die Zinsen über Jahrzehnte so niedrig bleiben werden wie derzeit, wird wohl keineswegs Verlass sein.

Naiv auch die Hoffnungen für die Verwertung des Überschuss-Stromes. Konnte ein Bürgermeister in Außervillgraten bislang tatsächlich noch nicht mitbekommen, dass die Wasserführung eines Baches im Winter nur einen Bruchteil der sommerlichen beträgt? Oder soll Schultz seine Pisten künftig im Sommer beschneien?

Steixner hat sich schon vor einiger Zeit aus der Politik verabschiedet; die Infra-Planer werden ihr Honorar einheimsen und von dannen ziehen. Die Gemeinde aber wird schauen müssen, wie rentabel ihr Wasserkraftwerk künftig wirklich ist.

Anmerkung:

Am Tage dieses Spatenstiches sprach in der Wirtschaftskammer im Rahmen des Vordenkerprozesses der Tourismusforscher Prof. Hubert J. Siller über die Urlaubserwartungen künftiger Gäste und hob dabei auch die besondere Bedeutung des Wassers in der Landschaft hervor....

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