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Natura 2000: Fragwürdiger Ausweisungsvorschlag des Planungsverbandes 34


Blühende Tamarisken im Virgental - nicht Natura 2000-würdig?Nun ist er wirklich da – der Zonierungsvorschlag für Natura 2000 - zwar früher abgelehnt, nun aber doch als Auftragsarbeit des Planungsverbandes 34 (Obmann BM A. Köll) angenommen und ausgeführt.

Obere Isel und Tauernbach sind konsequent ausgespart.

Dolomitenstadt berichtet dazu auch über Hintergründe.

Ein etwas genaueres Hinsehen zeigt, dass die Merkwürdigkeiten dieser Auftragsarbeit schon mit der Datenerhebung beginnen:

Grundlage ist die bereits im Mai 2013 erfolgte Feldbegehung, die im gesamten Virgental nur einen einzigen, später vernichteten Fundort erbrachte, obwohl andere Fachleute dort eine ganze Anzahl feststellten. In einer Nacherhebung am 25. September 2014 wurden nur « einzelne Bestände » bzw. « ausgewählte Standorte »besucht, - im Virgental bloß diejenigen, die zwar in Eggers Felderhebung 2013 vollständig fehlten, aber dann im amtlichen naturschutzfachlichen Gutachten zur Vorprüfung des Kraftwerkes Obere Isel nach dem Kriterienkatalog aufschienen, also wohl oder übel zur Kenntnis genommen werden mussten. Aber sogar die für dort angegebenen Daten sind unvollständig.

Andere Stellen der oberen Isel mit nachgewiesenen Tamariskenvorkommen hat man für diesen Ausweisungsvorschlag vollkommen ignoriert!

Das angeführte Ergebnis entspricht offenbar den Erwartungen des Auftraggebers.
Mit einem Wust an Prozentzahlen – die nach dem Interpretationshandbuch der Europäischen Komission nicht nachvollziehbar sind, wird zu übertünchen versucht, dass das « Resüme » lediglich aus quantitativen Daten abgeleitet wird und qualitative Bewertungen weitestgehend ausspart:

So ist z.B. die besondere Bedeutung exponierter Vorkommen in verschiedenen Tälern eines zusammenhängenden Flusssystems und damit in verschiedenen (z.T. hochgelegenen) Bereichen mit ihren besonderen ökologischen Verhältnissen nicht berücksichtigt (Variabilität des Lebensraumtyps in engeren und weiteren Bereichen, höhenbedingte kürzere Wachstumsphasen, höhere Risiken durch intensivere Abflussereignisse …). Weitestgehend unberücksichtigt blieben auch vorhandene Potentialflächen oder die Wiederherstellung des von Natura 2000 geforderten guten Erhaltungszustandes.
Qualitative Argumente lassen sich nicht einfach in primitive Zahlen fassen, sind aber von mindestens ebenso großer Bedeutung.

Allerdings, was sagt das Volk? « Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. »

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