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Wasser predigen, Gaskraftwerke bauen, Solarstrom bremsen


In einer österreichweiten Aussendung geißelt der Umweltdachverband (UDV) massiv die Scheinheiligkeit der E-Wirtschaft, welche den Klimaschutz als Deckmantel für massive Ausbaupläne an unseren letzten verbliebenen Flüssen missbraucht und gleichzeitig in noch viel größerem Umfang thermische Kraftwerke errichtet.

Auch anderswo zeigt sich die einseitige Lobbyarbeit der E-Wirtschaft: In der eben beschlossenen Novelle des Ökostromgesetzes wird neben Wind- vor allem wieder die Wasserkraft gefördert. Eineinhalb Jahre standen die Alternativenergien in Österreich in Geiselhaft energiehungriger Konzerne, welche für sich umfangreiche Ausnahmeregelungen forderten und damit die Neufassung blockierten. Für die Photovoltaik steht wiederum nur ein Hungerbetrag zur Verfügung, obwohl eine Unzahl privater Interessenten auf eine kleine Unterstüzung ihrer Bemühungen wartet. Aller Voraussicht nach wird sich das Chaos um die Vergabe dieser unzulänglichen Mittel wiederholen.

Auch die Aktion "RAUS aus EURATOM", die auf ihrer Österreichtour in Lienz Station machte, fordert zusammen mit regionalen Organisationen einen Austritt Österreichs aus EURATOM und die Verwendung der dadurch freiwerdenden Gelder für erneuerbare Energien. Angeprangert wird auch die Atomstrompolitik der TIWAG, berichtet oekonews.


TIWAG-Weltneuheit: Solarzellenstreifen an der Autobahn bei Jenbach Allerdings: Ganz hoffnungslos ist auch in Tirol die Situation des Sonnenstromes nicht - besitzt unser Land ja in der TIWAG ein Unternehmen, welches immer wieder Weltneuheiten im Bereich der Photovoltaik zu kreieren versteht. Wir haben dazu schon das Beispiel Kraftwerk Dorferbach angeführt und bringen heute eine andere epochale Erfindung. "Tirol wird mit dieser Weltneuheit zur Vorzeigeregion auf dem Gebiet der Fotovoltaik" tönte die TIWAG in der Tiroler Tageszeitung.

Unser Bild zeigt die Realität: Ein kümmerlicher Saum von Solarpaneelchen, durch Haltebleche an die Oberkante einer Lärmschutzwand gesetzt, mit einem Gesamtertrag, den die meisten Häuslbauer-Anlagen übertreffen. Gleisdorf in der Steiermark hat schon vor mehr als einem halben Jahrzehnt eine echte multifunktionale Lärmschutzwand mit einer mehr als zwanzigfachen Stromleistung installiert.


Weltmeisterlich sind also höchstens die Werbetrompeten der TIWAG und die Unverfrorenheit, mit welcher die Menschen für dumm verkauft werden sollen.

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