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Infos und Materialien zum Download

In diesem Bereich unserer Website stellen wir Information und Hintergrund-Materialien zum Download zur Verfügung.

Hunderttausende Euro fließen immer wieder in jede neue Kraftwerkskampagne der TIWAG. Wir können dagegen nur unser Wissen anbieten, starke Argumente, die kein noch so großer PR-Aufwand vom Tisch wischen kann.

Es sind hier auch offizielle Dokumente zu finden, sogar solche, die von der Tiroler Landes-Website wieder verschwunden sind, weil sie inzwischen als unbequem empfunden werden (z.B. der Synthesebericht), oder auch solche, die nur sehr ungern und mit unstatthafter Verzögerung mitgeteilt wurden, wie das Geheimgutachten der Tiroler Landesregierung vom April 2006 zu den Tamariskenvorkommen an der Isel.



Grundlegende Arbeiten zur Deutschen Tamariske (Ufertamariske, Myricaria germanica (L.) Desv.] im Iselgebiet finden sich zusammengefasst unter "Zur Tamariske" in "Flussjuwel Isel / Natura 2000".

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"Erhebung und Bewertung der Deutschen Tamariske (FFH Lebensraumtyp 3230 Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria Germanica) an der Isel und deren Zubringern Tauernbach, Schwarzach und Kalserbach"
Juli 2013 - Juli 2014
Umweltbüro GmbH Klagenfurt
Bearbeitung Gregory Egger, Raphaela Steineder, Karoline Angermann
Auftraggeber Planungsverband 34 * Matrei i.O. - Virgental - Defereggental - Kals a.Gr.

Die Ergebnisse dieser Erhebung sind in beiliegender Karte verzeichnet.
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Dies ist nun also jene Studie, die der Geschäftsführer des Planungsverbandes 34 BM D. Ruggenthaler für den Sommer 2013 angekündigt hatte; BM A. Köll zitierte sie am 19.9.2013 im ORF Tirol als Beleg dafür, dass der obere Abschnitt der Isel frei von Tamarisken sei, also nicht in das Natura 2000-Schutzprogramm aufgenommen werden müsse.
Ähnlich liest sich die Ende September 2013 von den Bürgermeistern D. Ruggenthaler und A. Steiner unterzeichnete Einladung an den Iselrat mit der Feststellung: „Eine kürzlich vom Planungsverband 34 in Auftrag gegebene Studie kommt zum Schluss, dass die Obere Isel kein potenzielles Natura 2000-Gebiet ist.“

Obwohl also diese Erhebung schon spätestens im Herbst 2013 vorlag, verweigerte der Planungsverband bis in den Sommer 2014 mit juristischen Winkelzügen eine - nach dem Umweltinformationsgesetz vorgesehene! - Herausgabe an die Öffentlichkeit.

Die Studie selbst wird von Fachkollegen als nicht schlecht bewertet.

Hinzuweisen ist allerdings auf deutliche Erhebungslücken im Virgental. Die Feldbegehungen für diese Studie machte man im Mai 2013. Im gleichen Sommer wurden aber schon von anderer Seite an mehreren Stellen im Virgental Deutsche Tamarisken zweifelsfrei dokumentiert und sind z.T. amtsbekannt, wie die Beurteilung des Wasserkraftprojektes Obere Isel nach dem Kriterienkatalog durch das Land Tirol zeigt (Seite 5). Diese Tamariskenstandorte hätten wenigstens analog zu anderen solcherart angeführten als "Vereinzelte Tamariskenvorkommen" (Kartenlegende) in der Erhebung selbst und der zugehörigen Karte vermerkt sein sollen, scheinen aber überhaupt nicht auf.

Die Autoren der Studie stellen fest, dass "bei der Kartierung ausschließlich der FFH Lebensraumtyp 3230 erfasst" wurde, welcher definitionsgemäß nach ELLMAUER (2005) einen bestimmten Mindestdeckungsgrad an Tamarisken und die Lage innerhalb eines zusammenhängenden Fließgewässerabschnittes mit typischen Begleitpflanzen aufweisen muss. Es scheinen also nicht alle Vorkommen der Deutschen Tamariske tatsächlich auf.

Schließlich sind die im Rahmen von Natura 2000 zu verfolgenden Verbesserungsmöglichkeiten für den LRT 3230 nicht oder nur äußerst restriktiv angeführt.

Ob die oben angeführte Hinhaltetaktik der Auftraggeber bei der Veröffentlichung in Zusammenhang mit den auftraggeberfreundlichen Lücken der Erhebung im Virgental steht?

Auffallend ist jedenfalls, dass nicht nur die ersten "offiziellen" Tamariskenfunde im Virgental (sogar im Einreichoperat der WKOI angeführt) wenige Wochen nach ihrer Entdeckung im Jahr 2012 verschwunden waren, sondern dass im Herbst 2013 an anderer Stelle der oberen Isel wiederum Tamarisken gezielt entfernt worden sind.

Zudem wurden jene Bereiche, in denen 2012 Jungtamarisken festgestellt und dann entfernt worden sind, im heurigen (2014) Frühjahr von einem dort ansässigen Erdbewegungsunternehmen sozusagen "sicherheitshalber" derart stark planiert und überschüttet, dass eine Wiederansiedlung für absehbare Zeit nicht zu erwarten ist.

Wenn nun kraftwerkshoffende Bürgermeister aus Matrei oder dem Virgental im Brustton der Überzeugung das Vorhandensein von Deutschen Tamarisken im Virgental leugnen, lässt sich über die Hintergründe solcher Begleiterscheinungen nur mutmaßen.


Zu denken geben muss, dass der Hauptverfasser dieser Erhebung Gregory Egger sich seinen Auftraggebern gegenüber geweigert hat, eine Gebietsabgrenzung für Natura 2000 an der Isel und ihren Zubringern vorzuschlagen.
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Update 1. Oktober 2014:

Gregory Egger hat nunmehr im Auftrag des Planungsverbandes 34 einen Abgrenzungsvorschlag für Natura 2000 an der Isel und ihren Zuflüssen vorgelegt - siehe oben.

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