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Fadenscheinige TIWAG-Argumente



Glauser: TIWAG-Argumente fadenscheinig Heini Glauser zerpflückte die TIWAG- Behauptungen zur Pumpspeicherung, zu Sellrain-Silz und zu Windkraftwerken als "Geschwister der Pumpspeicher":
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(Pressekonferenz der Bürgerinitiativen am 17.10.2005)

Heini Glauser in der Neuen Zürcher Zeitung (19.12.2005) PDF 590 kB

Heini Glauser (54) ist selbständiger Energieingenieur, Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen im schweizerischen Energieministerium und war viele Jahre Vizepräsident der Schweizerischen Energiestiftung SES, des größten Zusammenschlusses von Energiefachleuten in der Schweiz.

TIWAG-Planspiele: Auf Umwegen zum großen Ziel?

Sie wolle nun mit dem Ausbau von Sellrain-Silz beginnen, dann aber genauso die anderen drei Projekte errichten, erklärte die TIWAG diese Woche eindeutig.
In Osttirol sollen außer Raneburg-Matrei auch andere Möglichkeiten untersucht werden. Hierfür bringt die TIWAG eine wiederum neue Variante ins Spiel - ein offenkundiges Ablenkungsmanöver, um vorerst den Widerstand in Matrei gegen einen Großspeicher auszuräumen:
Ein Ausleitungskraftwerk am Tauernbach (nach dem Beispiel des Draukraftwerkes Strassen-Amlach), dem dann in einer weiteren Ausbau- stufe ein Pumpspeicher im Landecktal aufgesetzt werden soll.


Tauernbach durch TIWAG bedroht Wir sehen keine grundsätzliche Entwarnung:

> Auch ein Ausleitungskraftwerk würde den Tauernbach (Bild) schwerstens beein- trächtigen und läge genauso im unmittelbaren Vorfeld des Nationalparks Hohe Tauern.

> Die Schwall-, Geschiebe- und Sedimentproblematik würde sich über den Tauernbach hinaus auch auf die Isel und die obere Drau fortsetzen.
Die Isel ist der letzte frei fließende Gletscherfluss der gesamten Alpen.


Drau durch TIWAG zu Rinnsal verkommen Wie die Drau durch das Kraftwerk Strassen-Amlach bis nach Kärnten hinunter zu einem Öko-Trauerspiel wurde (Bild: Rinnsal Drau), ist uns abschreckendes Beispiel genug für Tauernbach und Isel.

>Eine Errichtung eines Pumpspeichers im Landecktal nähme auch dort bedeutende Flächen in Anspruch.
Zudem entstünde ein neues Gefahrenpotential für die Unterlieger.


Landecktal durch ÖBB entwässert Überdies ist das Landecktal durch die ÖBB-Überleitung (Bild: ÖBB-Fassung Landeck- bach) ins Stubachtal nahezu wasserlos und müsste vollständig vom Tauernbach aus gefüllt werden.


Insgesamt steht eindeutig fest:

1) Raneburg-Matrei ist keineswegs endgültig vom Tisch.
2) Auch andere Kraftwerksvarianten im Tauerntal wären eine gravierende Beeinträchtigung und ein Imageschaden für den Nationalpark Hohe Tauern und Osttirols Natur.
3) Die neue TIWAG-Variante ist keine Entschärfung, sondern nur eine Landschafts-Amputation auf Raten.

Osttirol hat mit der Drau schon einen Fluss der TIWAG geopfert. Viele weitere Kraftwerke laufen ohnehin schon, einige weitere werden gerade gebaut - auch von der TIWAG (Dorferbach-Islitz, untere Schwarzach).

Osttirols Landschaft und Natur ist zu schade, um für Spekulationsgewinne am Strommarkt oder für TIWAG- Zuwendungen an geldbedürftige Bürgermeister weiter geplündert zu werden.

„Pumpstrom ist der schmutzigste Strom“ ...

.... stellte der Schweizer Energieexperte Heini Glauser am Dienstag in Innsbruck fest.

Pumpspeicherwerke sind nicht zukunftsfähig: Auch die wirtschaftliche Zukunft erst jetzt geplanter neuer Pumpspeicherwerke - so auch eine Studie der ETH Zürich - ist mehr als fragwürdig, da sich die Rahmenbedingungen ändern werden und keineswegs für viele Jahrzehnte mit billigem Pumpstrom gerechnet werden darf. Zudem ist der künftige Markt durch viele andere, z.T. schon im Bau befindliche Pumpspeicherkraftwerke bereits mehr als abgedeckt.
Die Zusammenfassung der äußerst bemerkenswerten Argumente Glausers: "Wasserkraft im Dienste von Kohle und Atom" PDF 29 kB. Die Darlegungen fanden breites mediales Echo (z.B. ORF Tirol, Standard 1 und 2, Kurier, Kronenzeitung, Tiroler Tageszeitung).


Diese Pressekonferenz wurde von allen Tiroler Initiativen veranstaltet, die sich gegen die TIWAG-Pumpspeicherprojekte zur Wehr setzen. Sie fordern auch eine Offenlegung der Knebelungsverträge mit EoN und EnBW, nach denen sich die TIWAG an den Kosten für Atombrennstoffen bis einschließlich Endlagerung beteiligen muss; auch dürfen die deutschen Atomriesen die Pumpturbinen in Sellrain-Silz betreiben, so oft und so lange sie wollen: sie sind es, die das das große Geld mit Sellrain-Silz machen!

Wallnöfer kniff: Der ORF Tirol hatte versucht, ein Streitgespräch zwischen Glauser und Tiwag-Boss Wallnöfer zustande zu bringen; Wallnöfer aber verweigerte seine Teilnahme.

„Online-Klau für Gutachten der TIWAG“ – dieser Bericht der Tiroler Tageszeitung macht deutlich, wie von der TIWAG beauftragte Kraftwerks-Gutachter ihrerseits zu Aussagen kommen.

TIWAG-Feigenblatt Photovoltaik


Solarzellen als Feigenblatt auf TIWAG-Krafthaus Wenn Herr Projektleiter Dr. Boes das neue TIWAG- Krafthaus Dorferbach-Islitz in Hinterbichl in einem Zeitungsartikel als „technische Innovation“ bezeichnet, weil es einige Solarzellen an der Fassade kleben hat, mag dies zwar den Bewusstseinsstand der Tiwag kennzeichnen, aber nicht einmal einen Almhirten im letzten Talgrund beeindrucken - der hat so etwas schon seit zehn Jahren an seiner Hütte.

Weder Herr Boes selbst noch die angeblich belieferten 10.000 Haushalte wären wohl gewillt, im Winter mit knapp einem Siebtel jener Strommenge auszukommen, die sie im Sommer beziehen. Im Kraftwerk Dorferbach-Islitz entfallen von der gesamten Jahreserzeugung nämlich ganze 14 % auf das Winterhalbjahr. Das zeigt deutlich die Nachteile solcher Wasserkraftanlagen auf: die große Winterlücke in der Erzeugung, die mit jedem weiteren Kraftwerk dieser Art noch größer wird.

Heizkraftwerke wie das der Stadtwärme Lienz liefern genau das, was die Wasserkraft nicht kann: Wärme und zusätzlichen Strom aus regionaler Biomasse gerade dann, wenn man beides vermehrt braucht - im Winter nämlich; hier liegen große Möglichkeiten für Innovationen. Aber vom Bau solcher Werke hat sich ja die TIWAG vor zwei Jahren eindeutig verabschiedet; klimaschädliche Geschäfte mit russischem Erdgas bringen wohl größeren Profit.

Kraftwerksprojekte und Wählerautorität


Wahlverlust der ÖVP in Matrei Bei den Nationalratswahlen am 1. Oktober verlor die ÖVP in Tirol mit 8,07 % Wählerstimmen etwa gleich stark wie im österreichischen Schnitt (8,08 %). Die Verluste im Bezirk Lienz betrugen 9,96 % und in der Marktgemeinde Matrei i.O mit Bürgermeister LA Andreas Köll (ÖVP-Bezirks- obmann und Kraftwerks- befürworter) ganze 15,89%; dafür verdoppelten dort die Grünen ihren Stimmenanteil.

Wirklich nur Zufall?