loading
Natura 2000: Österreich muss Farbe bekennen


Schon im Frühjahr war bekannt geworden, dass die Europäische Komission ihre Forderung nach Nachnominierung von zusätzlichen Natura-2000-Gebieten in Österreich aufrecht erhält. Dies wurde von Tirols LH Platter rüde abgelehnt.
Mit Interventionen versuchte Platter eine Nominierung weiterer Schutzgüter zu verhindern - so hatte er einen entsprechenden Brief an Kommissionspräsident Juncker geschieben und mit ihm auch persönlich gesprochen.

Als dann aber Juncker seinen Umwelt-Generaldirektor Daniel Calleja Crespo zu Gesprächen nach Tirol schicken wollte und schon ein konkretes Datum im Juli feststand, wurde dieser Termin kurzerhand abgesagt, da LH Platter keine Zeit hierfür fand. Vor den anstehenden Nationalrats- und Landtagswahlen wollte man in Tirol das Thema Natura 2000 nicht auf dem Tisch haben.

Vor kurzem traf ein offizielles Schreiben der EU-Kommission ein, mit dem die Nachnominierung von vielen Bereichen gefordert wird, berichtet der Kurier in seinem Beitrag "Finalkampf um Naturschutz in Österreich" und nennt auch gleich schon ein Datum für konkrete Gespräche: den 15. November 2017.

Grundsätzlich hat eine Natura 2000-Ausweisung nach rein fachlichen Kriterien zu erfolgen, an Osttirols Gewässern z.B. "unter Einbeziehung aller aktuellen und potenziellen Vorkommensbereiche der Deutschen Tamariske"; die Isel und ihre Zubringer sind als funktionelle Einheit und Verbundsystem anzusehen.

Die Teilnahme an Natura 2000 ist eine Verpflichtung aus dem Beitrittsvertrag Österreichs zur EU und keine (partei-)politische Wohlwollens-oder Willkürentscheidung. Österreich ist allerdings in der Europäischen Kommission schon lange bekannt für seine besonderen Tricks und Finten zur Umgehung von Naturschutzverpflichtungen.

Wir werden ja sehen ...

zurück weiter