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Tamarisken-Jagd in der Isel-Region

"CSI-Tamariske – genetischem Pflanz auf der Spur?" überschreibt DOLOMITENSTADT heute einen Beitrag zum ominösen Tamariskengutachten des Planungsverbandes 34, und weiter: "Köll lüftet erste Geheimnisse um Iseltaler Tamariskenstudie".

Netzwerk Wasser hat ja mehrmals über die ominöse Tamarisken-Studie des Planungsverbandes 34 berichtet, so am 26.9.2013 und dann im Zusammenhang mit dem Tamarisken-Verschwinden in Iseltal.


Blühende Tamariske im Virgental - Bereich Kraftswerksprojekt der INFRA Nun scheint die Sache vollends skurril zu werden: Nicht das illegale Verschwinden von Tamarisken soll nun Inhalt einer Untersuchung sein, sondern sozusagen das Gegenteil: mit Gentests wolle man die Herkunft der Tamarisken klären, ob sie "ihren Ursprung nördlich oder südlich der Alpen" haben; jedenfalls habe man "PKW ohne Kennzeichen in der Iselregion gesichtet" erklärte BM Andreas Köll heute in einer Pressekonferenz.

Dazu passt, dass der Landschaftsschutzverein Osttirol heute zeitgleich amtssignierte Post von der Tiroler Landesregierung erhielt. Der Verein hatte um den Inhalt dieses ominösen Tamariskengutachtens der Iseltaler Gemeinden angefragt, aus welchen Regionalpolitiker bereits seit Monaten zitieren.

Dieses Begehren des Landschaftsschutzvereines sei nicht erfüllbar, weil die "betreffende Studie jedenfalls nach Angabe des Planungsverbandes nicht endgültig vorliegt". Eine Nachfrage der Behörde im Rahmen des Ermittlungsverfahrens habe ergeben, "dass die Studie aufgrund der Komplexität der Aufgabe (Naturschutz, Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsräume) erst im Juni bzw. Juli vorliegen werde".

Die Behörde zählt auf: Es fehlten "derzeit (8.11.2013) unter anderem ein Gewerbegebiets-Sreening, eine genetische Anlalyse, weitere ergänzende Erhebungen, zB innerhalb des Nationalparks Hohe Tauern, sowie insbesondere ein raumordnungsfachlicher Zonierungsvorschlag".

Eine pompös aufgeblasene Tamariskenstudie also, in welcher offenbar nicht nur nach verdächtigen eingewanderten Tamarisken gefahndet wird, sondern auch untersucht werden soll, wieviele Gewerbebetriebe auf den Schotterbänken der Isel unterzubringen sind und ob sich die zarten Iselgewächse an raumordnungsfachliche Vorgaben der Politiker halten.
Für Gutachter-Beschäftigung ist jedenfalls gesorgt.

Na ja, lassen wir uns uns überraschen.
Jedenfalls werden wir diese "Studie" nach ihrer Fertigstellung in die Hand bekommen und Interessierten nicht vorenthalten.

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Nachtrag 20.3.2014:

Auch die heutige "Tiroler Tageszeitung" spricht von "kuriosen Dimensionen" und "CSI Tamariske".

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